Forschen, experimentieren und erfinden

Durch den Schülerwettbewerb „Pokal der Wirtschaft“ wurden bereits elfmal unternehmensrelevante Themen durch Prignitzer Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit regional ansässigen Unternehmen bearbeitet. „Dabei kristallisierte sich ein Bedarf an Weiterqualifikationen heraus“, sagt Corina Sixt-Röppnack, Geschäftsstellenleiter der Wirtschaftsinitiative Westprignitz e.V. (WIW e.V.) und Koordinatorin des Prignitzer Netzwerk Schule-Wirtschaft. Die Idee der Gründung eines Schülerforschungszentrums als außerschulisches Angebot reifte und nahm mit der Antragstellung der WIW bei der Stiftung Fachkräfte für Brandenburg der Industrie- und Handelskammer Potsdam erste konkrete Formen an. „Wir sind überzeugt, dass begabte und interessierte Kinder und Jugendliche über die Arbeit in einem Schülerforschungszentrum besonders gefördert werden können“, so die WIW-Koordinatorin. Eine Auffassung, die die IHK teilt und mit der Bewilligung der Anschubfinanzierung für das Schülerforschungszentrum Prignitz anerkannte.

Anfang kommenden Jahres, so die Planungen, soll das Schülerforschungszentrum Prignitz starten – zunächst in den Modulen Chemie, Metall und EDV. Mit der Dr. Otto GmbH, der Prignitz Mikrosystemtechnik GmbH und der IOI Oleo GmbH sowie dem Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz, dem BBZ und dem Oberstufenzentrum konnten bereits erste Partner gewonnen werden, die mit ihren Fachkräften und der Öffnung ihrer Werkstätten und Labore – in denen ohne Notendruck und Stundenplan geforscht und experimentiert werden kann – dabei sind. In den kommenden Monaten werden noch weitere Unternehmen im Regionalen Wachstumskern und im Umland angesprochen, um diese für das Thema zu sensibilisieren und beispielweise Partnerschaften zu initiieren. Den Schulen der Region soll im September das Projekt vorgestellt werden. Zielgruppe sind die Jahrgangsstufen ab Klasse 7. Inhaltlicher Schwerpunkt der Arbeit im Schülerforschungszentrum soll es sein, Bedarfe zu bedienen, die an den Schulen nicht in ausreichender Form bearbeitet werden können. Abgezielt werden soll hier praxisnah, anschaulich und abwechslungsreich insbesondere auf den so genannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Dabei möchte man den talentierten Nachwuchs an MINT-Berufe heranführen, ihnen Perspektiven in diesen Berufsfeldern auch in der Region aufzeigen. „Die Schülerinnen und Schüler, die heute in Laboren und Werkstätten experimentieren, sind unsere hochqualifizierten Fachkräfte von morgen“, so die WIW-Geschäftsstellenleiterin, die mit dem Blick auf die nahe Zukunft weiter sagt: „Mit dem Schülerforschungszentrum Prignitz planen wir jährlich bis zu 50 Schülerinnen und Schüler zu erreichen.“ Gestartet wird zunächst mit bis zu zehn interessierten und begabten jungen Menschen.